Tipps für die such­ma­schi­nen­ge­rech­te Ge­stal­tung von Web­si­tes - ohne faule Tricks

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1. Worum geht es?

2. Inhalte Ihrer Site

3. Technische Realisierung und HTML-Code

4. Meine Site ist fertig - kann ich sie jetzt für Suchmaschinen anmelden?

5. Jetzt ist meine Site aber wirklich fertig. Was jetzt?

6. Meine Site ist suchmaschinenfreundlich und angemeldet - was nun?

7 Exkurse: Einige Gesichtspunkte, die nicht direkt die suchmaschinengerechte Gestaltung betreffen.

7.1 Denken Sie an Leute, die Ihre Website finden ohne sie gesucht zu haben

7.2 Anonymität aus Gedankenlosigkeit

Schlüssel zu den Auszeichnungen im Text:

Negativbeispiele Beispiele Nützliche und weiterführende Websites

7. Exkurse: Einige Gesichts­punk­te, die nicht direkt die such­ma­schi­nen­gerechte Ge­stal­tung be­tref­fen

7.4 Denken Sie an Leute, die Ihre Website finden ohne sie gesucht zu haben

Daß Ihre Website in den Datenbeständen der Suchmaschinen erfaßt sein wird, bedeutet daß Websurfer aus aller Welt bei der Eingabe entsprechender Suchwörter auf Ihre Website stoßen werden.

Es werden deshalb eine Reihe von Besuchern auf Ihre Site kommen, die bisher weder von Ihnen, noch von Ihrem Unternehmen/Ihrem Verein/Ihrem Hobby oder dem sonstigen Gesichtspunkt Ihrer Site etwas wußten

In den meisten Fällen werden die Besucher schnell wieder Ihre Site verlassen, weil sie nicht das gefunden haben, was sie beim Anklicken des Links erwartet haben. Weder dem Besucher noch Ihnen ist dadurch ein Nutzen entstanden. Klaus Schallhorn weist deshalb zu Recht darauf hin, daß es sinnlos ist, Besucher dadurch auf seine Site zu locken, daß man Suchmaschinen populäre aber nicht für den eigenen Inhalt relevante Suchwörter unterschiebt. Siehe auch Faule Tricks sind sinnlos - etwas Sorgfalt bei der Siteerstellung hilft mehr.

Da Besucher, die nach etwas anderem gesucht haben, nicht vollständig vermeidbar sind, sollten die folgenden Gesichtspunkte bedacht werden:

  1. Kann aus den nicht beabsichtigten Besuchen etwas gelernt werden?

    Bei der Lektüre Ihrer Serverlogs bzw. deren Auswertung durch ein Statistikprogramm können Sie in der Referrer-URL of nachvollziehen, welcher Suchbegriff in die Suchmaschine eingegeben wurde.

    Zum Beispiel fand sich im Log meiner persönlichen Website der folgende Aufruf meiner Seite über einige Häfen in Spanien:
    p5082C519.dip0.t-ipconnect.de - - [31/Dec/2002:19:27:16 +0100] "GET /segeln/haefen-spanien-balearen-andalusien-gibraltar.html HTTP/1.1" 200 20756 "http://www.google.de/search?q=el+puerto+de+santa+maria+spanien&hl=de&lr=lang_de&ie=UTF-8&start=70&sa=N" Mozilla/4.0 (compatible; MSIE 5.01; Windows NT 5.0)
    Daraus ist ersichtlich, daß die Seite in Google aufgrund einer Suche nach el puerto de santa maria spanien gefunden wurde. (das ist in diesem Falle ein erwünschter Besuch aufgrund einer relevanten Suchanfrage).

    Wenn diese Auswertung ergibt, daß Ihre Seite viele Besucher bekommt, die nach etwas anderem gesucht haben, dann sollten Sie in Betracht ziehen, entweder durch Umformulierung die irreführenden Begriffe von der Seite zu enfernen oder, falls von der Intention Ihrer Website her sinnvoll, den gesuchten aber bisher nicht gebotenen Inhalt hinzuzufügen.

    Bei einer Seite von mir über den Fernwanderweg E1/Westweg zwischen Heidelberg und Feldberg stellte ich bei Durchsicht der Logs fest, daß eine ganze Reihe von Besuchern nach Busfahrplänen für bestimmte Orte/Verbindungen suchte. Ich habe daraufhin die relevanten Links für Fahrplanauskünfte des Nahverkehrs auf diese Seiten aufgenommen.

  2. Den Lexikonschmökereffekt nutzen - können Sie "zufällige" Besucher für Ihre Site interessieren?

    Es würde mich sehr wundern, wenn Ihnen nicht auch schon das folgende passiert wäre: Sie suchen etwas in einem Lexikon (gedruckt oder online), und nach dem Lesen sehen sie etwas anderes interessantes, und bevor Sie es sich versehen, haben Sie eine halbe Stunde lang Sachen gelesen, nach denen Sie gar nicht gesucht hatten (das passiert mir z.B. öfters beim Nachschlagen im Jargon File.)

    Wenn Ihre Site etwas betrifft, was sich nicht an eine begrenzte Zielgruppe wendet (wenn Sie also z.B. eine bestimmte politische Idee propagieren wollen, oder das allgemeine Publikum für Ihr Hobby begeistern wollen), dann könnte es sich lohnen, Zufallsbesucher für Ihre Site gewinnen zu wollen.

    Dabei sollten Sie folgendes beachten:

7.5 Exkurs: Anonymität aus Gedankenlosigkeit

Viele Websites sind anonym, ohne daß ihr Verfasser/Webmaster sich dessen bewußt ist. Es handelt sich um einen Spezialfall des Voraussetzen eines bestimmten (des eigenen) Vorverständnisses.

Sogar bei einigen Websites, die bestimmte Produkte eines Unternehmens bewerben, mußte ich manchmal dies feststellen. Die Produkte wurden beschrieben, der potentielle Kunde war positiv beeindruckt und fragte sich, bei welchem Unternehmen er dieses fabelhafte Produkt beziehen konnte, aber nirgends auf der Site war die Identität des Unternehemens zu finden. Eventuell war gerade noch eine Kontakt-E-Mail-Adresse angegeben (siehe unten: Wenn sie nur eine e-Mail-Adresse angeben, sind Sie anonym.)

Bei persönlichen und Vereinssites kommt das noch häufiger vor. Da erzählen Leute sehr viel von sich, aber der Besucher (sofern nicht zufällig gut bekannt) kann dies nicht aufnehmen. Der Besucher wird nicht bereit sein, einen Text "Über uns" oder "Über mich" geistig aufzunehmen, solange er nicht die Grundinformation: Wer ist "wir" bzw. "ich"? bekommen hat.

Ein paar Hinweise, die Websiteersteller in diesem Zusammenhang beachten sollten:

  1. Wenn Sie nur eine e-Mail-Adresse angeben, sind Sie anonym.
    Viele Websites haben als einzigen Hinweis auf ihren Besitzer eine e-mail-Adresse. Das ist nicht eine Identifizierung des Herausgeber/Inhabers der Website. Ein Besucher will gleich wissen, mit wem er es zu tun hat, ohne zuvor mit dem Inhaber der Website e-mails ausgetauscht zu haben. Außerdem läßt eine e-Mail-Adresse keinen sicheren Rückschluß auf den Namen einer Person zu - selbst wenn der erste Teil auf einen bestimmten Namen schließen läßt, kann die e-Mail-Adresse doch von einer anderen Person mitgenutzt oder angelegt worden sein.
  2. Wenn eine Seite faktisch anonym ist, dann läßt es einen Großteil der Besucher an der Seriosität des Inhabers/Herausgebers zweifeln.
  3. Für einen großen Kreis von Websites ist die korrekte Identifizierung mittlerweile nicht nur praktisch (zur Darstellung der Seriosität), sondern auch rechtlich von Bedeutung.

    Für Deutschland relevante Rechtsvorschriften: § 6 Mediendienste-Staatsvertrag und § 6 Teledienstegesetz.

Seite zuletzt geändert 2003-04-18 durch Tomas Schild

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