Tipps für die such­ma­schi­nen­ge­rech­te Ge­stal­tung von Web­si­tes - ohne faule Tricks

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1. Worum geht es?

2. Inhalte Ihrer Site

2.1 Nach was suchen die Leute, die Ihre Website besuchen wollen?

2.2 Falle: das eigenen Vorverständnis

2.3 Alternative Denk- und Schreibweisen

3. Technische Realisierung und HTML-Code

4. Meine Site ist fertig - kann ich sie jetzt für Suchmaschinen anmelden?

5. Jetzt ist meine Site aber wirklich fertig. Was jetzt?

6. Meine Site ist suchmaschinenfreundlich und angemeldet - was nun?

7 Exkurse: Einige Gesichtspunkte, die nicht direkt die suchmaschinengerechte Gestaltung betreffen.

2. Inhal­te Ihrer Site

2.1 Nach was suchen die Leute, die das suchen, was Ihre Website bietet?

Die wichtigste Frage beim suchmaschinengerechten Verfassen des Textes für Ihre Website ist: Was wird ein Internetbenutzer, der das sucht was Ihre Site zu bieten hat, als Suchbegriff in die Suchmaschine eingeben?

Wichtige Gesichtspunkte dabei sind:

• es wird in der Regel nicht Ihr Name/Firmenname sein. Nach Firmennamen wird nur dann gesucht, wenn das Unternehmen sehr bekannt ist oder aber wenn der Suchende das Unternehmen bereits kennt (als Kunde, Wettbewerber ...) und weitere Informationen sucht. Ihr Name/Vereinsname/Firmenname sollte deshalb zwar auf Ihrer Site auftauchen - das ist aber noch lange nicht genug.
• In der Regel wird nicht nach einer Entität (Unternehmen, Verein, etc.) gesucht, sondern nach der Lösung eines Problems.
• Auf Ihre eigenen Vorstellungen, was Suchende eingeben, sollten Sie sich nicht verlassen. Sie sind dazu zu betriebsblind.
• Die Benutzer von Suchmaschinen sind nicht in effektiven Techniken der Informationserschließung geschult. Fachleute wie Informationsbroker würden bei der Abfrage elektronischer Datenbanken ausgeklügelte logische Verknüpfungen von Suchtermen eingeben. Der übliche Suchmaschinenbenutzer tut das nicht, sondern gibt in der Regel ein oder zwei Wörter ein und erwartet, auf dieser Grundlage ein sinnvolles Ergebnis zu bekommen.

Suchmaschinennutzer sind träge - ein Artikel über eine Untersuchung, die unter anderem zeigte, daß Suchmaschinenutzer meist nicht die geistige Flexibilität haben, andere Suchen auszuprobieren wenn ihr erster Versuch kein passendes Ergebnis hatte.

Mögliche Wege zum Erschließen von Begriffen, nach denen gesucht wird:

• Sie versichern sich der Hilfe einiger Personen, die am Thema der Site interessiert sind, aber Ihr Webprojekt nicht kennen und möglichst auch nicht näher mit dem Gegenstand in Kontakt stehen. Bei einem Unternehmen sollten es also möglichst nicht Beschäftigte, und bei einem Verein nicht dessen Aktivisten sein. Lassen Sie diese Helfer aufschreiben, was sie in eine Suchmaschine eingeben würden, wenn Sie nach dem suchen würden, was Ihre Website anbieten wird.
• Lesen Sie Literatur, Zeitschriftenartikel und Websites zum jeweiligen Thema und achten Sie darauf, welche speziell auf das Thema bezogene Wörter häufig vorkommen.

Beispiel: Ich habe als privates Projekt eine Site über das Wandern auf dem Europawanderweg E1 (Europäischer Fernwanderweg E1) erstellt. Zunächst habe ich sie im <title>-Tag als "Wandern auf dem Europäischen Fernwanderweg E1" bezeichnet, bis ich mich daran erinnerte, daß Interessenten ihren Suchterm natürlich nicht im Dativ, sondern im Nominativ formulieren: "Europäischer Fernwanderweg. Das machte eine Umformulierung erforderlich.

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2.2 Falle: das eigenen Vorverständnis

Wenn Sie den Text für eine eigene Website verfassen, dann wissen Sie schon, worum es geht. Sie wissen (hoffentlich) Bescheid über das Thema/das Unternehmen/den Verein etc.

Was viele Leute vergessen: Die Besucher haben nicht ihr Vorverständnis. Das führt zu den folgenden fehlern, die oft auf Websites zu beobachten sind:

• Sie beginnen gleich damit, z.B. Ihr Unternehmen anzupreisen ohne zunächst zu sagen, was es eigentlich macht und in welcher Branche es tätig ist. Sie lassen damit genau die Wörter in ihrer Website weg, nach denen die Webnutzer suchen.
  Beispiel: Ein Architekt rühmt sich, seine Projekte ganzheitlich unter Berücksichtigung der Umgebung und neuester Erkenntnisse sowie in Fachkreisen international anerkannt zu realisieren. Dabei vergißt er völlig, zu schreiben, daß er ein Architekt ist, ein Architekturbüro betreibt, spezialisiert auf Bürohäuser beziehungsweise Geschäftshäuser ist und schon viele Projekte in Hessen gebaut hat. Nach den im vorherigen Satz fett markierten Worten suchen seine Interessenten - und nicht nach Schwafelwörtern wie "ganzheitlich".
• Sie setzen voraus, daß ihre nur für Bewohner Ihrer Region interessierende Website auch nur von diesen in Suchmaschinen gefunden wird. Deshalb versäumen Sie es, Angaben zu Ihrer geographischen Lage zu machen. Das hat die folgenden negativen Folgen:
  • Sie werden nicht in Suchmaschinen gefunden, wenn der Suchterm Ihren Ort enthält - weil Sie den Ortsnamen nicht auf Ihrer Website erwähnen.
  • Die Besucher können nicht aus Ihrer Site ersehen, ob sie regional überhaupt relevant ist, und wenden sich verärgert ab.
  • Die Redakteure von Verzeichnissen wie dem Open Directory oder Yahoo! können nicht auf Ihrer Site verifizieren, ob Sie sich tatsächlich an dem Ort befinden, unter dessen Kategorie Sie sich angemeldet haben. Das kann dazu führen, daß Sie nicht gelistet werden.
• Sie wissen selbst, wer Sie sind, deshalb versäumen, Sie es, dies auf Ihrer Website zu erwähnen. Siehe dazu: Exkurs: Anonymität aus Gedankenlosigkeit

Wir ohne Sie: warum PR-Phrasen schlecht sind (Thomas Wirth)

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2.3 Alternative Denk- und Schreibweisen

Nicht jeder denkt und schreibt wie Sie. Der gleiche Sachverhalt wird von verschiedenen Leuten oft völlig anders verbal beschrieben.

Diese Google-Suche zeigt, wie viele Leute den Namen der Stadt Bremerhaven nicht richtig schreiben. Diese Leute werden auch bei Internetsuchen Bremerhafen eingeben. Das sollte der Herausgeber einer Bremerhavener Website berücksichtigen.

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Seite zuletzt geändert 2004-01-26 durch Tomas Schild

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